Harter Bauch in der Schwangerschaft – Ursachen & Linderung

Letztes Update: 8. Februar 2024

In verschiedenen Stadien der Schwangerschaft, insbesondere im letzten Drittel, kann sich der Bauch verhärten. Das ist nicht schmerzhaft, fühlt sich aber komisch und ungewohnt an. Auch die Bewegungen des Babys sind dann nicht mehr zu spüren. Der harte Bauch tritt besonders häufig am Abend auf, kann sich aber den ganzen Tag über bemerkbar machen. Mögliche Ursachen für einen harten Bauch in der Schwangerschaft sind das Wachstum des Babys, Verdauungsprobleme, Stress und Belastung, Übungs- und Senkwehen.

Harter Bauch Schwangerschaft
Ein harter Bauch in der Schwangerschaft kann im wahrsten Sinne ziemlich belastend sein.

Wachstum des Babys

Wenn das Baby im Bauch wächst, dehnt sich die Gebärmutter. Diese besteht aus Muskelgewebe und kann sich dementsprechend an- und entspannen. Wie wir es aber von anderen Muskeln kennen, kann sich Muskelgewebe bei zu starker Dehnung auch verkrampfen. Die Verkrampfung führt dann zur Verhärtung des Bauches.

Um den Krampf zu lösen, kann der Arzt Magnesium-Präparate verschreiben. Eine ausgewogene Ernährung mit magnesiumhaltigen Lebensmitteln wie Brokkoli, Vollkornbrot, Haferflocken, Himbeeren, Erbsen, Bohnen und Bananen ist noch besser. Auch ein warmes Bad kann helfen.

Verdauungsprobleme

Verdauungsprobleme wie Verstopfung und Blähungen sind aufgrund des veränderten Hormonhaushalts während der Schwangerschaft häufige Begleiterscheinungen. Die übermäßige Produktion von Progesteron, Relaxin und Östrogen macht die Muskeln, Bänder, Sehnen und die Beckenbodenmuskulatur weich, aber auch den Darm träge.

Die Verdauung verlangsamt sich dadurch, was eine Verstopfung zur Folge hat. Eine Verstopfung kann man mit einer hohen Flüssigkeitszufuhr und dem Verzehr von ungeschwefelten Trockenfrüchten bekämpfen. Schwangerschafts-Yoga und regelmäßige Bewegung regen ebenfalls die Verdauung an.

Stress und Belastung

Starker emotionaler Stress und eine zu hohe Belastung beim Sport können ebenfalls zu einem harten Bauch führen. Die Gebärmuttermuskulatur wird angeregt und krampft zusammen. Dadurch wird der Bauch hart. Gegen übermäßigen emotionalen Stress können Entspannungsübungen helfen. Zu viel Sport oder die falsche körperliche Belastung gilt es zu vermeiden.

Bestimmte Sportarten wie Yoga und Gymnastik sollte man in der schwangerschaftsgerechten Variante praktizieren. Auch wenn man vor der Schwangerschaft sehr sportlich war, gilt es jetzt kürzer zu treten.

Übungswehen

Übungswehen werden auch Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt und werden durch das Hormon Oxytocin ausgelöst. Meistens passiert das im zweiten und letzten Drittel der Schwangerschaft. Beim Laufen, Entspannen und Baden verschwinden sie wieder. Übungswehen sind eine Vorbereitung des Körpers auf die Geburt, haben jedoch entweder keine Auswirkung auf den Muttermund oder sorgen dafür, dass er sich fester verschließt. Die Gebärmutter zieht sich dabei für 30 bis 60 Sekunden zusammen.

Senkwehen

Ab der 36. Woche treten die Senkwehen auf. Dabei rutscht das Baby tiefer ins Becken und der Bauch senkt sich entsprechend ab. Teilweise verkürzt sich der Gebärmutterhals. Senkwehen können sich durch ein ziehendes Gefühl in der Leistengegend bemerkbar machen und sollen Ähnlichkeiten mit Menstruationsbeschwerden aufweisen. Schwangerschaftsgymnastik und -yoga, Spaziergänge und Ruhepausen, sowie Wärme können die Symptome der Senkwehen lindern.

Ab wann es sich um echte Wehen handelt

Spürt man Übungswehen oder Senkwehen, kann das zunächst sehr verunsichern. Echte Wehen erkennt man daran, dass sie sehr anstrengend und manchmal schmerzhaft sind, sodass man sich nicht mehr normal unterhalten kann. Sie können länger als 30 Sekunden anhalten und kehren kontinuierlich in derselben Intensität wieder. Ein starkes Ziehen im unteren Bereich des Rückens kann eine Begleiterscheinung sein, sowie das Gefühl, dass das Baby nach unten drückt.

Sollten derartige Anzeichen festgestellt werden, kann es sich tatsächlich um echte Wehen handeln. Der Gynäkologe und die Hebamme sollten umgehend benachrichtigt werden.

Bei folgenden Symptomen sollte umgehend Rücksprache mit dem Gynäkologen oder der Hebamme gehalten werden:

  1. Ein starkes Druckgefühl oder Schmerzen am Bauch, die nicht abklingen
  2. Schmerzen beim Wasserlassen
  3. Eine immer wiederkehrende Verhärtung des Bauches in einem kurzen Zeitraum (3 mal pro Stunde oder 10 mal täglich)
  4. Blutverlust
  5. Fruchtwasserverlust
  6. Stärkere Verspannung während des Badens
  7. Übelkeit
  8. Erhöhte Temperatur
  9. Ein ungutes Gefühl, dass etwas nicht stimmt

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